Rodenkirchener Brücke

Im Süden von Köln ist sie ein bekanntes Wahrzeichen und eine der wichtigsten Rheinquerungen im Großraum Köln: die Rodenkirchener Brücke. Das zum Teil über 70 Jahre alte Bauwerk hält dem notwendigen Ausbau der A4 auf acht Spuren nicht stand und sie muss daher neu gebaut werden.​

Historie der Rodenkirchener Brücke

Im Jahr 1941 wurde die Rodenkirchener Brücke als erste echte Hängebrücke Deutschlands eröffnet. Im zweiten Weltkrieg wurde die Brücke durch Luftangriffe schwer beschädigt. Nach Ende des Krieges wurde die Brücke repariert und 1954 für den Verkehr wieder freigegeben. In den folgenden Jahrzehnten nahm das Verkehrsaufkommen stark zu, sodass die Brücke 1994 durch einen Anbau erweitert wurde. Seitdem stehen dem Verkehr in beiden Fahrtrichtungen je drei Fahrspuren zur Verfügung.

Auch nach der Erweiterung im Jahr 1994 ist das Verkehrsaufkommen auf der A4 stetig gestiegen. Bis zu 135.800 Kraftfahrzeuge überqueren mittlerweile jeden Tag die Rodenkirchener Brücke. Schon heute kommt es während des Berufsverkehrs regelmäßig zu Staus, so dass ein Ausbaubedarf besteht. Laut Prognosen wird der Verkehr künftig noch weiter zunehmen, weshalb der Ausbau der Autobahn A4 dringend notwendig ist.

Daher wurde der erneute Ausbau der A4 zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Süd und Köln-Gremberg im Bundesverkehrswegeplan 2030 in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft. Die Autobahn GmbH des Bundes hat zum 01.01.2021 den Auftrag für die Ausbauplanung von Straßen.NRW übernommen. Dieser sieht vor, die A4 hier auf vier Fahrspuren je Richtung, also insgesamt acht Fahrspuren auszubauen.

  • Grafik der Rodenkirchener Brücke - Building Information Modeling (BIM)
  • Rodenkirchener Brücke von oben - Blick zur Anschlussstelle Köln-Poll
  • Rodenkirchener Brücke bei Sonnenuntergang - Blick nach Rodenkirchen

Ergebnisse der Untersuchungen zur Rodenkirchener Brücke

Im Rahmen der Ausbauplanung musste geprüft werden, inwieweit die zum Teil rund 70 Jahre alte Rodenkirchener Brücke den seit ihrem Bau gestiegenen und für die Zukunft prognostizierten Belastungen noch gerecht wird. Denn man darf nicht vergessen, dass die Planer in den 1930er und 1980er Jahren noch mit deutlichem geringerem Verkehrsaufkommen gerechnet haben. Auch sind LKW in den letzten Jahrzehnten immer schwerer geworden und es finden mehr Groß- und Schwertransporte auf den Straßen statt. Alle diese Faktoren führen zu deutlich höheren Lasten auf den Brücken als ursprünglich vorgesehen.

Die Ergebnisse für die Rodenkirchener Brücke liegen nun vor: Im heutigen Zustand ist Verkehr mit sechs Fahrspuren ohne weiteres möglich. Langfristig wird aber die Rodenkirchener Brücke das Ende ihrer Lebensdauer erreichen und durch einen Neubau ersetzt werden müssen. Dies ist voraussichtlich in 15-20 Jahren der Fall. Die Statik der Rodenkirchener Brücke lässt weitere Anbauten oder Verstärkungen nicht mehr zu. Das ist das Ergebnis der Berechnungen mit verschiedenen Lastmodellen nach DIN und Eurocode. Ein Ausbau auf acht Fahrspuren bedeutet daher, dass die Brücke vollständig neu gebaut werden muss.

Für den aktuellen Zustand ist die Brücke jedoch vollkommen sicher nutzbar für den Verkehr. Der Ausbau der A4 im Kölner Süden sowie der damit einhergehende Neubau der Rodenkirchener Brücke erfolgt erst nach Inbetriebnahme der Leverkusener Rheinquerung und planmäßig nach dem Bau der Rheinquerung zwischen Köln und Bonn („Rheinspange 553“).

Im Video erläutert der zuständige Gutachter den Zustand der heutigen Rodenkirchener Brücke.

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Gutachten

Hier finden Sie alle Gutachten zur Rodenkirchener Brücke und zum Projekt allgemein.

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